Und dieses hier zu Inputorthesen…

Inputorthesen sind hautenge Hilfsmittel, die die Vorteile der sensorisch wirksamen Kompression und der nicht bewegungseinschränkenden Softorthetik miteinander kombinieren.
Die Orthesen stellen also keine passive Korrektur der Erscheinungsbildes dar, sondern eine aktive Gegenwirkung zur

Ursache des Krankheitsbildes:

Die Reizweiterleitung aufgrund der gestörten Nervenbahnen unterentwickelt oder fällt aus. Dadurch wird dem Gehirn nicht zurück gemeldet, in welchem Zustand und wo im Raum sich Muskeln befinden und ob der vom Gehirn gesendete Bewegungsimpuls ausgeführt worden ist. Das führt dazu, dass das Gehirn immer wieder Impulse zur Bewegung sendet- aber keine Reizrückführung empfängt: ein muskuläres Ungleichgewicht, erkennbar an Spastiken und Fehlhaltungen entsteht. Das betrifft in den meisten Fällen, abhängig von der Diagnose den gesamten Körper.

Wird nun eine Inputorthese mit Kompression angelegt, werden die Sensoren in der Oberflächenstruktur der Haut durch die Reibung des Materials angeregt. Das führt zu einer Rückkopplung zum Gehirn, wo genau sich gerade die Extremität befindet, die Bewegungsimpulse werden nicht erneut gesendet und die Muskulatur verliert an Spannung.
Die Inputorthesen werden nach aufwendiger Maßnahme individuell für die Patienten gestrickt und genäht.

Das Kompressionsgewirk ist also passgenau am Körper des Patienten, um einen hohen Druck zu gewährleisten. Auch die vom Techniker ausgewählten Zügelungen, die die Elastizität des Materials gegen bestimmte Bewegungen verringern, werden exakt nach Maß unter Zug auf dem Anzug befestigt. Hier wird also der sensorische Effekt entgegen der pathologischen Bewegungsmuster verstärkt, da das Material an diesen Stellen noch mehr Kompression und Widerstand ausübt- der Reiz also mehrfach bzw. Intensiver zurück geleitet wird.

Hat der Patient die Versorgung erhalten, beginnt der Lernprozess des Körpers, die ausgefallene propriozeptive Wahrnehmung mit der durch die Kompression des Materials erzeugten Sensorik (Oberflächenwahrnehmung) zu ersetzen. Je mehr Fläche versorgt wird, desto intensiver die Wirkung und desto zielgerichteter der Lernprozess.

Ziel dieser Orthesenversorgungen ist es, den Muskeltonus der betroffenen Patienten an ein physiologisches Erscheinungsbild anzunähern.